Mit dem Fahrrad auf interessanten und schönen Strecken durch Albanien Ein Wort zauberte das Lächeln auf die Gesichter der „Shqipëri“ nämlich Faleminderit
Albanien – Ein Land voller Überraschungen
Wir sind nach Albanien geflogen, um ein Land kennenzulernen, das für viele Reisende noch immer ein Geheimtipp ist – und wir wurden überrascht, begeistert und verzaubert. Zwischen Bergen und Meer, uralten Städten und lebendigen modernen Zentren, haben wir ein Reiseland entdeckt, das mit Gastfreundschaft, Ursprünglichkeit und einer faszinierenden Kultur überzeugt.
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Besonders interessiert hat uns die Frage: Ist Albanien auch als Radreiseland geeignet? Schon nach wenigen Tagen konnten wir die Antwort geben: Ja – und wie! Ob entlang der Küstenstraßen mit Blick auf das tiefblaue Ionische Meer, über kurvige Pässe durch die albanischen Alpen oder durch die Ebenen Mittelalbaniens – das Land bietet eine Vielfalt an Landschaften, die sich auf zwei Rädern wunderbar erleben lassen.
Wir können nur Gutes berichten: Die Gastfreundschaft der Menschen, die Authentizität der Orte und die überraschend gute Infrastruktur machen Albanien nicht nur zu einem spannenden Reiseland, sondern auch zu einem echten Paradies für Radreisende.
Bildnachweis:
Mutter Teresa von Kalkutta (1985), Autor: Manfredo Ferrari; Lizenz: CC BY-SA 4.0 – Quelle: Wikimedia Commons
Tag 01: 08.08.25 – Freitag (Tirana)
Flug MUC-TIA 08.50 h ca. 1,5 h Flug mit LH
Am Flughafen in Tirana (Mutter Teresa-Flughafen) holten wir unseren gebuchten Mietwagen ab.
Mutter Teresa? Ich habe mich zuerst einmal gewundert. Mutter Teresa und Albanien? Sie war doch in Indien in Kalkutta aktiv. Zu meiner Überraschung musste ich auf dieser Reise erfahren, dass die berühmte Mutter Teresa eine Albanerin war. Da war ich schon etwas baff. Sie war immer in unseren Medien und auch damals in meiner Kindheit und Jugendzeit präsent. Ob im Religionsunterricht oder auch so, Mutter Teresa aus „Kalkutta“ war ein Begriff. So habe ich ein Albanische Symbolfigur immer nach Indien verschoben. Für Albanien ist sie eine Symbolfigur. Und Sie wird im ganzen Land verehrt. Die in Skopje in Albanien geborene Frau hat ihr Leben den Ärmsten, Kranken und Sterbenden gewidmet. Dafür erhielt sie auch 1979 den Friedensnobelpreis und wurde 2016 von Papst Franziskus heilig gesprochen. Sie ist die Heilige Teresa von Kalkutta. Natürlich hat sie als starke Frau, auch viele Kritiker, weil sie z.B. auch Geld von Diktatoren und autoritären Regimen entgegennahm. Ihr war das im Prinzip „piep-egal“. Geld ist Geld, der Zweck heiligt die Mittel und hier hat sie eben viel für die Ärmsten der Armen getan. Ich verneige mich heute noch vor Ihrem Lebenswerk, so wie ich schon als Jugendlicher in der KLJG (Katholischen Landjugend) von ihrem Wirken beeindruckt war.
Doch wir sind nicht wegen Mutter Teresa nach Albanien gefahren sondern, wir wollten das Land bereisen, neue Fahrradrouten erkunden und waren von der Schönheit des Landes, von der Freundlichkeit der Menschen und von den Möglichkeiten beeindruckt. Mein erster Ausspruch war: Das Land hat ja für einen hungrigen Urlauber alles. Meer, traumhafte Strände, tolle historische Städte und Stätten sowie Berge! Einige Ortschaften sind Weltkulturerbe! Das wichtigste hätte ich fast vergessen. Freundliche und hilfsbereite Menschen überall!
Zu meinem Anfangs-Statement kann ich nur eines sagen:
Faleminderit Shqipëri! („Danke Albanien!“)
Doch nun sollte ich schon ein paar Worte hierzu sagen bzw. schreiben:
Das heutige „Shqipëri“ (ausgesprochen etwa Schkip-ëri) bedeutet wörtlich:
„Land der Adler“.
Abgeleitet von „shqiponjë“ = Adler.
Darauf basiert auch die albanische Nationalflagge mit dem Doppeladler.
Die Albaner nennen ihr Land nicht „Albanien“, sondern „Shqipëri“ – das Land der Adler. Schon der Name macht deutlich, wie eng der Adler mit der nationalen Identität verbunden ist: Er prangt auf der rot-schwarzen Nationalflagge, schmückt Restaurants, Hotels und Geschäfte und begegnet Reisenden auf Schritt und Tritt. Für die Menschen hier ist der Adler Symbol für Stolz, Freiheit und Unabhängigkeit. Während wir im Deutschen den historischen Namen „Albanien“ verwenden, betonen die Albaner mit „Shqipëri“ bis heute ihre eigene Sicht: das stolze Adlerland. Auch in der Nationalhymne wird der Adler direkt erwähnt.
Nun möchte ich all diejenigen nicht verwirren, die nach Albanien gereist sind. Der „Fremdname“ Albania/Albanien geht auf das antike „Albanoi“-Volk zurück, das von den Griechen und Römern so genannt wurde.
Die Region Albanopolis wird im 2. Jhd. n. Chr. In römischen Quellen beschrieben. Im Mittelalter nannte man das Land im westlichen Europa „Albania“ (Latein), woraus sich „Albanien“ im Deutschen entwickelte.
Als Touristiker ist mir dann gleich parallel eingefallen:
So wie die Griechen ihr Land Hellas nennen, wir aber Griechenland sagen.
Oder wie die Finnen ihr Land Suomi nennen, während wir „Finnland“ verwenden.
Auch wir Deutschen sind das Volk der Germanen. „Germany“ versteht fast jeder in der Welt.
Faleminderit – das Wort, das überall weitergeholfen hat. Im kleinen Einkaufsladen, beim Einchecken im Hotel, Im Restaurant usw. Sofort haben wir ein Lächeln auf die Gesichter der Menschen gezaubert.
In Tirana / Tiranë haben wir uns dann an einem Geldautomaten mit unserer Kreditkarte mit LEK „ausgestattet“. Der grobe Kurs: 100 LEK = 1 EURO, was natürlich nicht stimmt, aber so konnte man doch leichter umrechnen.
Danach haben wir ein zentrales Hotel direkt in Tirana für eine Nacht bezogen. Von hier konnten wir zu Fuß die Hauptsehenswürdigkeiten erkunden.
Die Ethem Bey Moschee (Leider im Hintergrund der Kran und das Hochhaus) ist uns sofort aufgefallen mit ihren außergewöhnlichen Fresken. Die Malereien zeigen Landschaften, Bäume, Brücken und Wasserfälle – ungewöhnlich für islamische Sakralbauten, da dort meist auf figürliche Darstellungen verzichtet wird. Das Minarett ist schlank und elegant, typisch für osmanische Bauweise. Wir haben die Moschee nur von außen besichtigt. Erst in unserem Reiseführer konnten wir dann nachlesen, dass die Moschee eine bedeutungsvolle Geschichte für die Albaner hat. Während der kommunistischen Diktatur unter Enver Hoxha (1945–1990) war die Religionsausübung streng verboten, die Moschee blieb geschlossen. Am 18. Januar 1991 versammelten sich etwa 10.000 Menschen auf dem Skanderbeg-Platz und betraten die Moschee, obwohl das Regime dies untersagt hatte. Dieses Ereignis gilt als einer der entscheidenden Schritte zur Rückkehr der Religionsfreiheit in Albanien. Kurz gesagt: Die Et’hem-Bey-Moschee ist nicht nur ein architektonisches Juwel, sondern auch ein Symbol für Kultur, Widerstand und religiöse Freiheit in Albanien.
Anschließend sind wir mit unserem Albanischen Freund Tarko bei Georg, wie er ihn liebevoll bezeichnete, vorbei spaziert. Gemeint ist das Reiterdenkmal Georg am Skanderbergplatz. Das Denkmal zeigt Gjergj Kastrioti Skënderbeu, besser bekannt als Skanderbeg (1405–1468), der durch seine erfolgreichen Kämpfe gegen das Osmanische Reich zum Nationalhelden Albaniens wurde.
Die Statue steht im Zentrum des Skanderbeg-Platzes, dem Hauptplatz von Tirana, der etwa 40.000 m² Fläche umfasst und nach Skanderbeg benannt ist. Der Platz wurde in den letzten Jahren zu einer großen Fußgängerzone umgestaltet und dient heute als vielseitiger Stadtmittelpunkt – für Erholung, Veranstaltungen und politisches Leben.
Die Installation des Reiterstandbildes ersetzte an dieser Stelle früher das Porträt von Stalin, was auch den politischen Wandel im Land symbolisiert.
Ein weiterer Stopp war „die Pyramide“ ein modernes Gebäude, welches aufgebaut ist wie eine Pyramide. Von dort oben kann man schön die Stadt überblicken.
Eröffnet wurde die Pyramide am 14. Oktober 1988 als Museum zu Ehren des langjährigen Diktators Enver Hoxha. Sie galt damals als eines der teuersten Einzelbauwerke in Albanien. Im Reiseführer konnten wir nachlesen, dass es der Bauepoche dem „Brutalismus“ zuzurechnen sei. Nun uns war das egal, wir haben das Bauwerk bestiegen und finden es gut, dass die Tiraner das Bauwerk nicht abreißen ließen. Vom Bauwerk hat man einen schönen Blick auf die Stadt und vor allem hinüber zum Skanderbergplatz. Die Geschichte eines Landes kann man nicht einfach abreißen. Nur eben durch solche Bauwerke, die man auch als Mahnmal sehen kann bleibt die Erinnerung an eine schwere Zeit in den kommunistischen Jahren unter Enver Hoxha.
Zur großen Moschee (Namazgah-Moschee) mit 4 Minaretten im klassischen osmanischen Stil sagte unser Freund, dass diese von Erdogan, also von der Türkei finanziell unterstützt wurde und erst 2024 fertig gestellt wurde. „Wir Albaner wollten nicht unbedingt diese Moschee. Wir wollten keinen religiösen und politischen Einfluss aus Ankara uns aufzwingen lassen. “ Die Meinungen hierzu seien sehr geteilt.
Aber Erdoğan der türkische Staatschef hat viel Geld in die Moschee gesteckt, um den Islam auch in Albanien stark zu machen, oder als Hauptreligion wiederherzustellen. Laut unserem Reiseleiter denken die Albaner viel liberaler, sie laufen nicht verschleiert durch die Gegend, sind Welt offener und haben dadurch auch 2 Religionen in einem Land. Christen, die auch als Orthodoxe Christen praktizieren und Muslime geben sich friedlich die Hand. Na bitte, es geht doch!
Zur Haltung der Albaner:innen und das kann man eben nicht in einem Reiseführer nachlesen, sondern erfährt dies nur von den Albaner:innen bzw. die Shqiptarët ist eher liberal und zurückhaltend. Der Glaube spielt keine so große Rolle, denn die regelmäßige religiöse Praxis ist vergleichsweise gering, der Großteil feiert religiöse Rituale nur bei Lebensanlässen wie Geburt, Hochzeit oder Tod. Viele bevorzugen eine liberale Haltung in Alltag und Politik. Das fanden Barbara und ich gut und sehen das genau so. Religion hat in der Politik nichts zu suchen. Punkt.
Weiter sahen wir das Opernhaus am Skanderberg-Platz und das markante Nationalmuseum mit seinem riesigen Mosaikbild. Das markante Große Mosaik an der Fassade des Historischen Nationalmuseums am Skanderbeg-Platz ist eines der bekanntesten Motive der Stadt. Es ist das größte und bedeutendste Museum Albaniens. Das Mosaik “Die Albaner”, bekannt als „Shqipëria“ („Die Albaner“) hat uns sofort in die Zeit des Sozialismus zurückversetzt. Das Mosaik ist etwa 11 m hoch und 40 m breit, was einer Fläche von rund 480 m² entspricht. Wir zeigen hier nur das Mosaik, denn das Nationalmuseum war eingerüstet.
Zu den Bunk Art (hier ein Foto von Innen mit Bildern von Märtyrer, die in der kommunistischen Zeit umgebracht wurden) haben die Albaner auch ihre eigene Sicht. So auch unser Freund, der uns sagte: „ich habe noch nie Eintritt für den Bunker Eintritt bezahlt. Es, widerstrebt mir, für so etwas Eintritt zu zahlen, was ein schlechtes kommunistisches Regime gebaut hat!“
Nun, es ist ein Museum, wo zahlreiche Bilder von Menschen gezeigt werden, die beim Unrechtsregime der Kommunisten umgebracht wurden. So wurde uns erzählt, wenn man mit einem Österreicher verheiratet war, oder im Ausland studiert hatte, war man Staatsfeind, und wurde hingerichtet…
Die Bunk’Art-Museen in Tirana sind heute zwei der bekanntesten und auch umstrittensten Gedenk- und Kulturorte Albaniens. Sie basieren auf den gigantischen Betonbunkern aus der Diktaturzeit von Enver Hoxha (1945–1985).
Unter Hoxha ließ Albanien ab den 1960er Jahren landesweit rund 170.000 oder gar noch mehr Bunker bauen – aus Angst vor Invasionen. Diese Bunker verschlangen enorme Ressourcen, standen aber weitgehend ungenutzt herum. Viele Albaner empfinden sie bis heute als Symbol der Paranoia und Unterdrückung.
Sie gelten heute als wichtige Orte der Erinnerungskultur – vergleichbar mit ehemaligen Stasi- oder NS-
Damit erklärt sich der Konflikt: Für Besucher sind die Bunk’Art-Museen spannende und aufschlussreiche Zeitreisen. Für Betroffene wirken Eintrittspreise wie eine Kommerzialisierung der eigenen Leidensgeschichte.
Tag 02: 09.08.25 – Samstag (Shkodër)
Fahrt nach Shkodër. Fahrt zur Brücke Mesi-Brücke (Ura e Mesit)
Diese malerische osmanische Steinbrücke aus dem 18. Jahrhundert mit 13 Bögen ist ein bekanntes Ausflugsziel in der Nähe von Shkoder.
Die Stephanskathedrale wurde 1991 von Mutter Theresa eingeweiht- vorher als Sporthalle von den Kommunisten entweiht hat uns ebenso sehr beeindruckt. Im Innern der Kirche war ein Bild mit 38 Märtyer, welche von den Kommunisten umgebracht wurden. Auf unserem Innenfoto sieht man vorne links ein Bild von der Nationalheldin „Mutter Teresa“ und rechts ein Bilder der 38 Märtyrer. In Shkodër sahen wir ebenso den Uhrturm, ein bekanntes Bauwerk.
Der Abend in Shkodër war sehr schön. Die Innenstadt war voll mit zahlreichen Menschen, die auf der Flanier Straße „Pruga Kole Idromeno“ unterwegs waren. Wir haben die Stimmung von Shkodër genossen. Sie war freundlich, etwas exotisch, denn die Stadt zählt zu den ältesten Städten des Balkans mit über 2000 Jahren Geschichte. Cafés, Restaurants und Bars sind voll, die Jugend flaniert, Familien spazieren, Musiker sorgen oft für Unterhaltung. In der Stadt haben wir in einem der zahlreichen Restaurants sehr gut gegessen.
Tag 03: 10.8.25 Sonntag Shkodër und (Durres 10.-14.8)
Bevor wir Shkodër verlassen haben, war noch eine Burgbesichtigung mit der Festung Rozava und einer netten Legende auf dem Programm.
Hoch über Shkodër thront die Festung Rozafa – und sie steht dort nur dank einer ganz besonderen Frau. Drei Brüder wollten die Burg bauen, doch jede Nacht stürzten die Mauern wieder ein. Ein Wahrsager riet: „Opfern müsst ihr – die erste Frau, die morgen mit dem Mittagessen kommt.“ Zwei Brüder warnten ihre Frauen, nur der Jüngste schwieg. So kam seine Frau Rozafa – und wurde eingemauert. Doch sie bat darum, dass eine Brust, eine Hand und ein Fuß frei blieben, um ihr Kind weiter zu stillen, zu wiegen und zu streicheln. Und so steht die Festung noch heute – fest verankert in Mutterliebe.
Ach es ist doch schön, wenn die Welt, die Länder und Städte schöne Geschichten erzählen. Und die Geschichte von Rozafa ist eine Geschichte von einer sehr klugen und hübschen Frau.
Anschließend Fahrt nach Durres mit viel Stau und Verkehr. Wie schon auf der Hinfahrt, sind wir mit Google Maps auf der Rückfahrt Richtung Durres also in Richtung Tirana auf teilweise Schotterstraßen gefahren. Man darf sich auf Google Maps nicht verlassen. Zweimal konnten wir nicht auf die Straße fahren, weil es eine Überführung war und man nicht drauf fahren konnte. Maps wollte jedoch drauf fahren ist noch nicht gespeichert. Das ist eben Albanien, das ist eben exotisch und es hat uns viel Spaß und Freude bereitet.
Am Nachmittag Ankunft in Durrës. Hotel-Bezug im neuen Hotel. New Benilva Hotel.
Hier wurden wir beim Checkin zum ersten Mal geblufft, weil die Rezeptionistin unsere Kreditkarte nicht wollte, sondern in Euro und in bar. Wir haben es dann gemacht, und hinterher geärgert, weil wir jetzt kaum noch Euro in bar dabei hatten. Das passiert uns kein zweites Mal, haben wir uns gesagt.
Wichtig in Durres – bei allen Hotels, sollte man Meerblick haben, da auf der Rückseite eine Schnellstraße vorbeiläuft, wo viel Verkehr und Krach ist.
Der Hotel Strand ist sehr schön, aber das Wasser ist trübe, weil es in Durres eben Sandstrand hat. Man kann halt nicht alles haben. Die Wasser-Temperatur dürfte bei 26-28° gelegen haben. Es kam uns etwas frisch vor wenn man aber im Wasser war, dann ist es sehr schön zu schwimmen. Ich habe meine erste Sport Einheit mit 1,5 km schwimmen hinter mich gebracht.
Natürlich haben wir ein Zimmer mit Meerblick und Balkon und haben einen tollen Ausblick. Vom Balkon haben wir am Abend auch einen größeren Waldbrand gesehen. Die Menschen sind sehr gelassen. Anscheinend ist das noch nicht gefährlich.
Das Abendessen haben wir in einem Restaurant eingenommen, da sind alle Kellner gerannt. Am Anfang haben wir es lustig gefunden. Zum Schluss hat es uns aufgeregt und es war stressig, und unangenehm. Die Strategie des Restaurantführers scheint am Abend seine Tische mindestens 3-4 mal mit Abendessen zu verkaufen. Vielleicht bekommen die Kellner Kilometergeld? Wir werden es am nächsten Tag in einem anderen Restaurant probieren.
Da unser Zimmer Meerblick und Richtung Süd Westen ausgerichtet ist, scheint den ganzen Tag die Sonne auf unserem Balkon. Heute Morgen haben wir auf der Strandstraße einen Spaziergang im Schatten gemacht. Am Nachmittag ist es dann sehr heiß. Wir hatten bis zu 40 Grad im Schatten. Das war dann doch sehr warm.
Das Frühstück in unserem Hotel war etwas einfach. Es wird vom alten Hotel Benilva in der Strandbar bereitgestellt. Das lässt ein wenig zu wünschen übrig, da muss sich die Hotelleitung etwas einfallen lassen denn der Preis im neuen Hotel, es ist ein drei Sterne Hotel, ist eher vier Sterne Preis, und da haben wir etwas mehr erwartet. Dennoch die Quantität stimmte.
Die Sonnenuntergänge in Durrës waren sehr schön. Wir haben die Atmosphäre genossen und der allabendliche Spaziergang auf der Promenade war etwas besonderes. Ebenso natürlich der Morgensport auf der Promenade, die zu den schönsten in Albanien gehört.
Übrigens Albanisch ist eine eigene Sprache. Das hat unser Reiseleiter erklärt. Die albanische Sprache (Shqip) ist tatsächlich eine eigene, ganz besondere Sprache – sie gehört keinem der großen Sprachzweige Europas wie Romanisch, Germanisch oder Slawisch an. Da waren wir doch sehr überrascht. Ein so kleines Völkchen hat eine eigene Sprache.
Tag 05: 12.08.25 Dienstag (Durrës)
Ausflug mit dem Auto ins Zentrum von Durres. In der Hochsaison mit dem Auto auf Albanien Straßen unterwegs zu sein, erfordert viel Geduld denn fast überall ist man im Stau und überall ist der Verkehr überlastet. So ist es uns auch ergangen, als wir von unserem Hotel am Strand nach Durrës gefahren sind.
Im Zentrum angekommen, in der Nähe des bekannten venezianischen Rundturmes hatten wir großes Glück, dass wir eine Parklücke bekamen. Keine Parkour, keine Kosten für das Parken.
Auf der Haupteinkaufsstraße eine Prachtstraße Bulevardi Epidamni gesäumt von Palmen , sind wir Richtung Zentrum gegangen. Am Ende der Straße befindet sich die Fatih-Moschee, einen großen Platz und das Rathaus. Von der Boulevard Epidamni hat man kurze Wege zu weiteren Sehenswürdigkeiten, wie das Amphitheater. Das römische Amphitheater, gebaut im 2. Jhd. n. Chr. unter Kaiser Trajan ist das größte Theater auf dem Balkan und hatte Platz für rund 20.000 Zuschauer! Jahrhundertelang war das Amphitheater verschüttet und erst 1966 durch Zufall bei Bauarbeiten wiederentdeckt worden.
Die Vollga-Promenade durch ihre schöne Lage am Meer (hier Foto von der Angler- Skulptur gemacht, mit leider abgebogene Angelrute) ist ebenso eine schöne Pracht Geschäftsstraße hier entstehen zahlreiche neue Hotels und Geschäfte. Derzeit wird hier auch ein überdachter Fußgängerweg geplant und wohl auch gebaut.
Dieser Weg führt dann von der einzigartigen Seebrücke vorbei an Cafés und Restaurants und Geschäften, zum Angler und dann weiter zu einem großen Monument. Dem Sfinski. Von der Seitenansicht soll es ein wenig der Sphinx in Ägypten ähneln.
In der Nähe vom Amphitheater haben wir auch den Anjou-Turm gesehen. Er ist ein Ton in die alte Stadtmauer eingebaut und geht in die Anjouydynastie zurück. Karl I. von Anjou begründete die Stadt Durres zur Hauptstadt Albaniens im 13. Jhd.
Aus Zeitgründen haben wir das archäologische Museum von Durres nicht angeschaut. Wer länger Zeit hat in dieser Stadt, eventuell dort eine Nacht gebucht hat, der sollte sich dieses Museum unbedingt anschauen.
Von der Ufer Prachtstraße, kann man auch hinauf schauen zum Königlichen Villa, die hoch oben thront. Bis 1945 wurde die Villa vom Monarchen als Gästehaus genutzt. Dann vom kommunistischen Regime. Nach der Beendigung (Sturz bzw. Zusammenbruchs) des Kommunismus in Albanien (1991) hat hier unter anderem Jimmy Carter und andere wichtige Staatshäupter übernachtet.
Das Bauwerk Sfinksi wurde 2010 errichtet und ist durch die Bauart Pyramiden ähnlich. Man kann auf ihn aufsteigen und hat einen schönen Blick auf den Hafen und auf die Wolgapromenade.
Königliche Villa von Durres
Tag 06: 13.08.25 Mittwoch – Durrës
Wir waren etwas müde und haben einen schönen Badetag am herrlichen Strand eingelegt. Übrigens: Durres hat eine tolle Strandpromenade. Diese sind wir morgens stets komplett rauf und runtergegangen. Da haben wir bereits am Morgen 8 Kilometer Strecke zurück gelegt. Am Morgen waren hier auch viele Jogger unterwegs.
Die Seebrücke von Durrës ist heute ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Besucher. Sie führt weit ins Meer hinaus und lädt zum Flanieren, Fotografieren und Verweilen in den kleinen Cafés ein. Entstanden ist sie erst nach dem Ende der kommunistischen Zeit, als Durrës begann, sich stärker dem Tourismus zu öffnen. Während früher der große Hafen ausschließlich wirtschaftlichen und militärischen Zwecken diente, steht die moderne Seebrücke ganz im Zeichen von Freizeit und Urlaubsstimmung – ein Symbol für den Wandel der Stadt vom wichtigen Industriehafen hin zu einer lebendigen Küstenmetropole.
Der Verkauf von gegrilltem Mais am Strand hat eine lange Tradition entlang der albanischen Küste. Schon seit Jahrzehnten gehören die fahrenden Verkäufer mit ihren einfachen Wagen, oft aus alten Fahrrädern oder Handkarren gebaut, zum typischen Sommerbild. Viele Familien betrieben dieses Geschäft über Generationen: die Väter bauten den Wagen, die Söhne führten es fort. Es war eine einfache, aber sichere Einnahmequelle in der Badesaison. Heute allerdings sieht man, wie dein Verkäufer sagt, dass die nächste Generation andere Wege geht – die Kinder suchen Berufe in der Stadt oder im Ausland, sodass diese Art des Strandverkaufs langsam verschwindet. Damit geht auch ein Stück authentische albanische Sommer-Atmosphäre verloren.
Ich habe es probiert. Es hat gut geschmeckt. Wer weiß, wie lange es diese Verkäufer noch gibt. Also haben wir es noch probiert. Als kleine Mahlzeit zwischendurch war es ganz o.k.
Mais ist ein leicht verdauliches, fettarmes und ballaststoffreiches Lebensmittel. Als Snack zwischendurch ist er viel gesünder als Chips oder Gebäck – er gibt Energie, macht satt und liefert Vitamine.
Tag 07: 14.08.25 Donnerstag (Pogradec/Ohridsee)
Auf unserer Fahrt machten wir einen Stopp in Elbasan, einer Stadt mit bewegter Vergangenheit im Herzen Albaniens. Schon die Römer führten hier ihre berühmte Via Egnatia entlang, später errichteten die Osmanen eine große Festung, deren Mauern bis heute die Altstadt umschließen. Innerhalb dieser Mauern geht es ruhig und fast dörflich zu – enge Gassen, kleine Cafés usw. Elbasan wirkte auf uns total entspannt und gelassen. Hier parkten wir unseren PKW in einem Kreisverkehr. Keinen hat es interessiert. Ein kurzer Spaziergang durch Elbasan lohnt sich allemal, bevor es weiter auf die Reise geht. Das Foto haben wir innerhalb der Burg gemacht. Hier hat ein Restaurantbesitzer liebevoll sein Lokal geschmückt. Und natürlich ist uns das Fahrrad auf dem Dach sofort in den Blick gekommen.
Mitten in Elbasan stießen wir auf ein kleines Juwel: ein Jugendstilgebäude mit filigranen Schmiedeeisen-Toren und floralen Verzierungen. Über dem Eingang wacht ein geflügelter Löwe – Symbol der alten Verbindungen zu Venedig. Im innern war hier eine Bar untergebracht, es ging hierbei die Treppen hinunter, die Bar befand sich unterirdisch. Sehr hübsch. Heute wirkt das Gebäude wie ein Stück europäische Architekturgeschichte, das sich zwischen moderne Glasfassaden und einfache Wohnhäuser behauptet. Ein echter Blickfang, der Elbasans wechselvolle Geschichte widerspiegelt.
Weiter ging es durch das etwas bergige Landesinnere. Irgendwann waren wir an einer Anhöhe und konnten von oben bereits den schönen Ohridsee sehen. Was wir hier dann ebenso noch erblickten machte uns sehr neugierig. Denn wir kamen an eine Landzunge und hier befand sich ein kleines Dörfchen namens Lin.
Das Dorf LIN ist noch im Dornröschenschlaf, aber es startet bereits durch, als große Sehenswürdigkeit. Vor jedem Haus sitzen alte und junge Frauen und verkaufen irgendetwas. Meistens eingemachte Sachen wie Gurken, Zwiebel und Paprika. Im Dorfladen haben wir Bananen gekauft und da durfte ich ein paar schöne Fotos machen und der Ladenbesitzer hat mir einen selbstgebrannten Raki verkauft. 1/2 l für 200 Lekes. Barbara machte bei einer alten Frau ein weitaus schlechteres Geschäft. Hier kaufte sie ein paar Tomaten ebenso für 200 Lekes. Aber was sind schon 200 Lekes? Ca. 2 EUR
Der „Supermarkt“ von Lin. Ein kleiner Dorfladen. Der Besitzer war sehr freundlich und hat uns gerne seinen Laden gezeigt. Seinen selbstgemachten Raki hat er uns überzeugend verkauft. Denn er hat vor unseren Augen seine Flasche geöffnet und feste mitgetrunken. Das hat uns natürlich überzeugt, so haben wir einen halben Liter für 200 LEK mitgenommen. Ein echtes Schnäppchen, aber auch ein echtes Erlebnis.
Ja, wer kann sich nicht daran erinnern. Auch früher hatten wir in Deutschland in vielen Dörfern kleine „Tante-Emma-Läden“. Selbst unsere Gemeinde Wört hatte gleich 4 davon. Den Kohnle, den Strähle, den Maibeck und die Ehrmanns Lina in Bösenlustnau. Das war noch eine schöne Zeit, bevor uns die Supermarkt-Ära aus Amerika überrollt hat.
Die kleine Dorfkirche in LIN am Ohridsee. Leider war sie bei unserem Besuch geschlossen. Aber man kann sicherlich erkennen, dass der kleine Ort schon vor 50 oder gar 150 Jahren ein wohlhabender Fischerort war mit stattlicher Kirche.
Danach ging es weiter mit dem Auto entlang der Küstenstraße vom Ohridsee nach Pogradec.
Unser Hotel mit dem Namen Enkelana lag direkt am Strand. Der See ist dort sehr flach. Natürlich hat das ehrwürdige Hotel einen wunderschönen Strand. Beim Hotel gibt es auch ein neues Restaurant, welches in den See gebaut wurde.
Wir hatten ein Zimmer im sechsten Stock, das Hotel versprüht den Flair der Sechzigerjahre. Die Zimmer waren bereits renoviert, es hat zwei kleine Aufzüge, und auf jeden Stock ist genügend Platz vor dem Aufzug, wo früher mit Sicherheit eine Zimmerdame täglich wartete. Das Hotel war zur Zeit des Sozialismus sicherlich Herzeige-Hotel der Stadt.
Der Ort Pogradec hat eine riesige Promenade. Am Abend sind hier viele Menschen unterwegs gewesen. Sicherlich viele Albaner aber auch Urlauber aus anderen Länder. Wir haben die Stimmung sehr genossen.
Im See, kann man wunderbar schwimmen. Der Ohridsee dürfte um die 26° gehabt haben. Das Wasser ist schön klar. Für mich war es eine interessante Erfahrung, da es im See unzählig viele Wasserpflanzen gab, die vom Grund bis circa 50 cm zur Oberfläche nach oben ragten. Ich bin mir vorgekommen, als würde ich in einem Urwald unter Wasser schwimmen.
Im Vergleich zu Durres am Meer, wo das Wasser durch den Sand sehr trübe war, man konnte seine eigene Hand nicht unter Wasser sehen, war der Ohridsee als Süßwassersee etwas besonderes. Der Ohridsee gilt als einer der ältesten und tiefsten Seen Europas. Über eine Million Jahre alt und bis zu 290 Meter tief, ist er nicht nur ein bedeutender Süßwasserspeicher, sondern auch ein echtes Naturwunder. Sein Wasser ist außergewöhnlich klar, sodass man beim Schwimmen den Eindruck hat, durch ein Gebirgsquellbecken zu gleiten. Hier sei noch erwähnt, dass der Ohridsee keinerlei Zuflüsse hat, sondern wirklich nur von Quellen gespeist wird. Ebenso eine große Besonderheit, wie wir meinen.
Die Uferstädte Ohrid (Nordmazedonien, UNESCO-Weltkulturerbe) und Pogradec (Albanien) machen den See zusätzlich zu einem kulturellen Anziehungspunkt. Neben Stränden, Promenaden und Restaurants laden alte Klöster, Kirchen und Ausgrabungsstätten zu Entdeckungen ein. Eigentlich wollten wir mal kurz mit unserem Mietwagen nach Nordmazedonien zum bekannten Kloster Naum fahren. Das Kloster Sveti Naum liegt direkt am südlichen Ufer des Ohridsees, nahe der Grenze zu Mazedonien/Albanien also unweit von Pogradec entfernt. Es gab eine neue Straße dorthin und natürlich war Stau an der Grenze angesagt. Als wir dann unsere Ausweise vorzeigten meinte der Grenzbeamte, dass wir noch unsere grüne Versicherungskarte vom Mietwagen ihm zeigen müssen. Leider hatten wir keine grüne Versicherungskarte erhalten. Somit war das Warten an der Grenze völlig umsonst gewesen. Und der Heilige Naum konnte uns leider seinen Segen nicht geben. Wir haben uns darüber etwas geärgert, denn das Kloster soll wirklich eine schöne Lage haben. Es wurde im 9. Jahrhundert vom heiligen Naum, einem Schüler der Slawenapostel Kyrill und Method, gegründet. Die heutige Klosterkirche stammt überwiegend aus dem 16. Jahrhundert. Besonders bekannt ist das Kloster für seine Fresken und für das Grab des Heiligen Naum, das von Pilgern verehrt wird. Die Lage direkt am glasklaren See, umgeben von Quellen, macht den Ort zu einem beliebten Ausflugsziel.
Tag 08: 15.08.25 Freitag – Korce – Permet
Vom Ohridsee sind wir Richtung Süden gefahren. Unser erster Aufenthalt war in Korce. Da gibt es die größte und älteste Bierbrauerei Albaniens, welche bereits 1928 gegründet wurde… Die Brauerei selbst ist ein Ausflugsziel: großer Biergarten, Restaurant und Besichtigungsmöglichkeit – es ist erstaunlich, dass in Albanien eigentlich als südliches Land die Bevölkerung mehr Bier trinkt, als Wein. Das liegt einfach daran, dass Bier leichter verfügbar ist und erheblich günstiger ist, als guter Wein. Die Stadt ist wichtig für die Albaner, denn hier gab es die allererste Schule, wo albanisch unterrichtet wurde.
Sie ist eine ruhige Stadt die Menschen sind sehr gelassen, das war richtig auffällig.
Ein Bierchen aus Korca bzw. Korce sollte man sich auf jeden Fall gönnen. In ganz Albanien wird das Bier neben der Weltmarken von Heineken, Tuborg u. Co. verkauft. Wir haben, wenn wir eines getrunken oder gekauft haben, grundsätzlich das Heimische Bier der Brauerei Korca bevorzugt. Es schmeckt ausgezeichnet.
Die Auferstehungskathedrale in Korça ist eine der größten orthodoxen Kirchen Albaniens und prägt das Stadtbild mit ihrer imposanten Kuppel und den hellen Fassaden. Sie wurde nach dem Ende der kommunistischen Zeit in den 1990er-Jahren neu erbaut, da viele Kirchen während der Diktatur zerstört oder zweckentfremdet wurden. Heute ist sie das spirituelle Zentrum der orthodoxen Gemeinde in Korça und zugleich ein Wahrzeichen der Stadt. Vor dem Denkmal haben Händler auf dem Vorplatz Kinder mit kleinen Autos fahren lassen. Also ein Rummelplatz vor der Kirche, das gibt es halt in Albanien. Die Albaner, sorry die Shqiptarët nehmen das alles etwas gelassener wie wir Deutsche. Wir denken, dass dieses kleine Adriavölkchen der EU einmal gut tun wird. Vielleicht können wir von der Gelassenheit der Albaner etwas lernen, wenn sie 2030 zu uns kommen werden.
Die Auferstehungskathedrale in Korça hat uns nicht nur von außen beeindruckt, sondern auch im Inneren tief berührt. Sobald wir die schweren Türen hinter uns ließen, öffnete sich ein Raum voller Farben, Ikonen und goldener Glanzlichter, die eine beinahe mystische Stimmung schufen. Wir fühlten uns für einen Moment, als wären wir in Griechenland – kein Wunder, denn die griechische Grenze ist nur wenige Kilometer entfernt und der orthodoxe Glaube verbindet die Menschen beiderseits der Berge. Dieses Gefühl von Nähe, von Kultur und Glauben, die sich überschneiden und gegenseitig bereichern, machte den Besuch zu einem besonderen Erlebnis. Die Kathedrale ist nicht nur ein Gotteshaus, sondern auch ein Symbol der Hoffnung und des Neubeginns nach den Jahren der Unterdrückung.
Barbara und Marinella in Albanien! Wir haben Bekanntschaft gemacht mit Albaner aus Deutschland, die auch in Albanien ein Häuschen haben.
Von Korçë führte eine Passstrecke nach Permet zu unserer Übernachtung.
Unser Benzin Tank hat plötzlich mitten in der Strecke Tankreserve angezeigt. Es kam kein Dorf mit einer Tankstelle. Bisher hat es an jeder Ecke eine Tankstelle gegeben.
Wir beide bekamen ein bisschen die Krise da kam ein Parkplatz, wo ein Auto mit deutschen Kennzeichen stand. Der PKW kam von der anderen Richtung aus Leskovik. Wir hielten und fragten ob sie Deutsch sprechen wir gingen davon aus dass es Albaner sind, die von Deutschland sind. Wir hatten Glück es war ein Ehepaar mit ihrem Sohn und dessen Freundin.
Die Frau mit Vornamen Mariella und ihr Mann leben in der Nähe von Köln und beide sind hier in Albanien geboren. Die Familie war sehr hilfsbereit. Der Sohn hat gleich gegoogelt und für die nächste Tankstelle mussten wir wieder zurückfahren, denn der Weg Richtung Permet zur Tankstelle wäre viel zu weit gewesen, das hätten wir nicht geschafft.
Marinella hat uns gleich ihre Handynummer gegeben und wir haben vereinbart sie fahren hinter uns her zur nächsten Tankstelle. Sollten wir stehen bleiben, so würden sie uns mitnehmen.
Marinella hat uns dann noch eingeladen zu ihnen nach Botshi zu kommen um einen Kaffee zu trinken. In Botshi haben Marinella und ihr Mann ein eigenes Ferienhaus.
Für uns war es eine Sicherheit und eine schöne Erfahrung, mit Albaner in Berührung zu kommen. Liebe Marinella mit Mann, sehr gerne seit Ihr eingeladen uns in Deutschland zu besuchen! Das Foto haben wir auf der Rückreise Richtung Tirana gemacht. Aber es passt so richtig schön in unseren Bericht. Und die Freude war groß, das kann man hier doch sehen. Der Sprit hat gereicht und wir waren eine Erfahrung reicher. Es gibt nette Menschen in Albanien und wenn man mit seinem Auto in die Berge fährt, dann sollte man genügend Sprit getankt haben, denn hier gibt es in Albanien wirklich ganz wenige Tankstellen!
Am Abend sind wir zu den heißen Quellen, sagen wir lieber warmen Quellen von Llixhat de Benjes (in den Führern steht nur Thermalbäder von Benje – gibt man im Navi nur Benje ein kommt man nicht zu den Thermalbäder) im Vjosa-Fluß gefahren. Es war ein tolles Naturerlebnis, die Freude mit vielen anderen Menschen einen Badespaß wirklich noch kostenlos genießen zu können. Bei Ankunft mussten wir sehen, wie bereits ein riesiger Parkplatz gebaut wird. Man darf davon ausgehen, dass in kurzer Zeit hohe Parkgebühren und auch Eintritt für die Quellen verlangt wird.
Am Abend haben wir im Hotel in Permet einen gemischten Salat und gegrilltes Schweinefleisch gegessen. Dazu gab es warmes Brot, welches köstlich schmeckte.
Als wir um 22:00 Uhr ins Bett gingen, war es noch sehr laut im Hotel viele Kinder rannten auf den Fluren „herum“ und machten Lärm. Um 22:30 Uhr war es dann sehr still.
Wir hatten das Fenster auf, dass wir nachts dann sehr gerne zu machten, weil es sehr frisch wurde. Wir befinden uns hier im albanischen Gebirge. Unser Hotel ist bekannt durch Rafting-Touren. Sicherlich ist es auch ein beliebtes Hotel für die Besucher der Quellen. Das Hotel verfügt über einen großen Speisesaal. Bei Ankunft war ein Geburtstagsfest und Livemusik. Die Musik war so laut, ohrenbetäubend, dass wir am Abend gerne noch zu den Quellen gefahren sind. Vielen Dank „laute Musik“, wir hätten wahrscheinlich die Quellen ausfallen, lassen und wären 2 Stunden aufs Bett gefallen. Somit haben wir ein großartiges Naturspektakel erlebt. Die Quellen von Llixhat zählen zur bedeutendsten Natursehenswürdigkeit von Albanien! Da musst Du unbedingt hin!
Tag 09: 16.08.25 Samstag – Von den heißen Quellen zur Kultur nach Gjirokaster
Auf dem Weg nach Gjirokaster sind wir dem wilden Vjosa Fluss entlang gefahren, durch eine wunderschöne Berglandschaft im Süd Osten von Albanien.
Die Landschaft bietet eine Fülle von Wandermöglichkeiten, die durch beeindruckende Naturlandschaften führt.
Bei Tepelene haben wir den Vjosa Fluss verlassen und sind links abgebogen zu einem anderen Fluss namens Drino. Hier sind wir an einer Wasserstelle vorbeigekommen, wo ganz viele Menschen Kofferräume voll Wasserbehälter mitgenommen haben. Das war bestimmt eine Besonderheit in dieser Region.
Für die Einheimischen ist dieses Wasser nicht nur gesund und klar, sondern auch ein Stück Naturverbundenheit, das man sich kostenlos nach Hause holen kann. Hätten wir es vorher gewusst, so hätten wir bestimmt einen Kanister voll gemacht.
Auf der Burg von Gjirokastra stießen wir auf die Geschichte von Ali Pascha von Tepelena – einem der mächtigsten, aber auch umstrittensten Herrscher des Balkans. Er verstand es, die großen Mächte seiner Zeit – Osmanen, Briten und Franzosen – gegeneinander auszuspielen und so seinen Einfluss zu vergrößern. In seiner Residenz lebte er in Reichtum und Pracht, wie es sich für einen Pascha gehörte.
Kein Wunder also, dass wir noch heute die Redensart kennen: „leben wie ein Pascha“. Gemeint ist damit ein Leben im Überfluss, voller Genuss und ohne Sorgen. Und tatsächlich – Ali Paschas Glanz und Luxus haben diese Vorstellung bis in unsere Zeit hinein geprägt.
In Gjirokaster haben wir zuerst die Burg besucht. Das scheint die größte osmanische Sehenswürdigkeit der Stadt zu sein. Allerdings sind auch Teile von der Burg aus dem 12. Jhd. hier haben die Osmanen noch viel im „romanischen Baustil“ mit Rundbögen usw. gebaut. Das war im 12Jhd. eben der Baustil und Mode. Das Byzantinische kam wohl später auf. Von der Burg hatte man einen wunderschönen Blick auf die Stadt.
Besonders schön sind die zahlreichen Häuser, die mit grauen Schindeln gedeckt über die Ausläufer des Gjere-Gebige verteilt sind.
Und auch Gjirokaster hat eine schöne Geschichte.
Hoch oben auf der Burg von Gjirokastra stießen wir auf die Legende von Argjiro, der Namensgeberin der Stadt.
Man erzählt, dass Argjiro eine adlige Frau – manche sagen sogar eine Prinzessin – war, die hier während einer feindlichen Belagerung lebte. Als die Angreifer bereits die Mauern der Festung erklommen, wollte sie nicht in die Hände der Feinde fallen. In einem letzten, verzweifelten Akt nahm sie ihr Kind in die Arme und stürzte sich von den hohen Felsen hinab ins Tal.
So ging sie unter, doch ihr Name blieb: Argjiro – aus dem sich später „Gjirokastra“ entwickelte, die „Stadt des Argjiro“. Bis heute wird sie als Symbol für Stolz, Würde und Opferbereitschaft gesehen.
Diese tragische Legende berührte uns ähnlich wie die Geschichte der hübschen Rozafa in Shkodra: Frauen, die ihr Leben hingaben, damit eine Stadt oder ein Volk überleben konnte. Es sind Geschichten, die uns zeigen, dass hinter jedem Stein, hinter jeder Mauer Albaniens nicht nur Geschichte, sondern auch Herz und Seele verborgen liegen.
Die Legende von Argjirose – der Namensgeberin von Gjirokaster wird auf der Burg mit einem beeindruckenden Schild gezeigt.
Ein Geheimtipp ist noch der Besuch eines alten Osmanischen -Haus.
Der Besitzer heißt Skenduli und war mit seiner Tochter vor Ort und führte die Gäste durch sein Haus. Der Eintritt betrug 400 LEK. Das ist nicht ganz billig, aber es lohnt sich wirklich, um das Herrschaftshaus vom Keller bis zum Dach mit zahlreichen Schlafzimmern anzuschauen. Das Haus wurde um 1700 gebaut. Zur Blütezeit wohnten in diesem Haus bis zu 70 Menschen. Es gibt daher viele Feuerstellen im Haus und es hat zahlreiche Kamine.
Wir haben mit dem Hausherren Skenduli selber gesprochen. Er spricht eigentlich nur französisch und albanisch etwas Englisch konnte er auch. Als ich ihm sagte, dass er ein reicher Mensch sei, hat er gleich begegnet, dass er zur kommunistischen Zeit komplett enteignet wurde und das Haus ihm nicht mehr gehörte, erst als Albanien demokratisch und der Kommunismus abgeschafft wurde, hat er sein Haus zurückbekommen? Nun, wir denken bei rund vier Euro Eintritt pro Person, und mehreren hundert Besuchen pro Tag muss die Familie heute nicht mehr hungern.
Die Einrichtung und die schönen Innenräume mit interessanter Architektur bieten einen authentischen Blick hinter die Kulissen von einem Haus, von einer wohlhabenden Familie des 19. Jahrhunderts. Wenn man wenig Zeit hat, empfehlen wir lieber dieses Haus anzuschauen, als in ein Museum, wie zum Beispiel fast daneben das Ethnografisches Museum zu besuchen, wo auch Herrschaftsräume und Schlafräume gezeigt werden wie in dem Haus, wo wir waren. Der Eintritt ist gut angelegt.
Übrigens: Wir hatten in Albanien nur Frühstück gebucht, um jeden Tag aufs Neue die lokale Küche kennenzulernen. Neben unseren Kebabs probierten wir auch typische Gerichte wie Byrek als Snack, Fërgesë aus Gemüse und Schafskäse oder einen frischen Fisch vom Grill. Besonders in Erinnerung bleiben uns die süßen Nachspeisen wie Trilece und natürlich ein starker Kafe turke. Die albanische Küche ist eine köstliche Mischung aus Balkan und Mittelmeer – einfach, frisch und voller Geschmack.
Und so haben die Speisekarten oft in den Lokalen ausgesehen. Hier ein kleiner Ausschnitt.
Speisekarte – Menu Tradicionale Shqiptare
Antipasta / Vorspeisen
Byrek me spinaq → Spinat-Byrek im Blätterteig
Sallatë Shope → „Shopska“-Salat mit Tomaten, Gurken, Paprika und Schafskäse
Djathë i bardhë me ullinj → Weißkäse mit Oliven
Pjata Kryesore / Hauptgerichte
Tavë Kosi → Lammfleisch mit Joghurt und Ei im Ofen gebacken (Nationalgericht)
Fërgesë Tirane → Paprika, Tomaten, Zwiebeln und Schafskäse (Tirana-Art)
Qofte të pjekura → Gegrillte Hackfleischröllchen
Speca të mbushura → Gefüllte Paprika mit Reis und Fleisch
Peshk i freskët në skarë → Frisch gegrillter Fisch
Ëmbëlsira / Nachspeisen
Bakllava → Süßgebäck mit Nüssen und Honig
Trilece → Kuchen mit drei Milchsorten getränkt
Sheqerpare → Kleine Grießkekse in Sirup
Pije / Getränke
Kafe turke → Starker türkischer Kaffee
Raki rrushi → Hausgebrannter Traubenschnaps
Verë e kuqe / e bardhë → Roter / Weißer Wein aus Albanien
Ujë mineral → Mineralwasser
Und wie es halt so ist: Wir haben gut gegessen und getrunken. Aber Bilder haben wir keine gemacht. Das Essen war stets sehr gut und wir hatten keinerlei Probleme. Das sei einfach hier an dieser Stelle ebenso einmal gesagt. Ein Video gibt es dann doch vom Abendessen in Saranda. Na da wurde mit allen Kochkünsten gearbeitet 🙂
Am Abend sind wir dann im Hotel Nertili in Sarande angekommen. Da haben wir nur einen kurzen Spaziergang gemacht. Hier waren wir sehr enttäuscht, da gleich die Autostraße daneben war ein ganz schmaler Gehweg vorhanden war. Da haben wir uns gesagt. Ja, wo sind wir jetzt gelandet, und weil wir so Hunger hatten, gingen wir in den nächstbesten Dönerladen. Er sagte, er hätte die besten Souvlaki. Die waren kalt und nicht besonders gut. Der Wein war okay, der Preis war auch okay aber wir waren etwas irritiert, weil eigentlich der Badeort als einer der schönsten von Albanien angepriesen wurde.
Erst am nächsten Abend sind wir dann weiter Richtung Zentrum gegangen und nach circa 800 m ging es tatsächlich in unserem Badeort in eine sehr schöne Fußgängerzone, wo unwahrscheinlich viele Menschen unterwegs waren. Links und rechts gab es Restaurants, Souvenirläden und alles was Touristen so brauchen. Es war sehr interessant, denn die Ausblicke auf das Meer waren sehr hübsch. Die Promenade endete am Riesenrad von Saranda. Jetzt wussten wir, warum Saranda zu den schönsten Badeorten von Albanien gehört.
Tag 10: 17.08.25 Sonntag – Strandtag
Am 17. August haben wir einen Strandtag eingelegt. Das Frühstück war immer sehr ruhig und angenehm im Hotel Nertilli. Kein Stress alles war in Ordnung. Es gab alles, was man sich für ein gutes drei Sterne Hotel vorstellen konnte.
Die Hoteleinfahrt war sehr steil, es ging richtig bergab. Aber das Hotel hatte einen eigenen Parkplatz, was für uns natürlich wichtig war.
Auch sind hier viele Katzen umhergelaufen. Als Katzenliebhaber hatten wir natürlich von unserem Kater Oskar etwas Katzenfutter mitgenommen und die Miezekatzen in ganz Albanien glücklich gemacht.
Ach ja, dadurch dass es in Sarande keinen Sandstrand gibt, war das Meer phantastisch sauber. Das Wasser war klar und das Schwimmen war, trotz Wellengang ein Erlebnis.
Telefonieren / WLAN in den Hotels. Hier ein paar Anmerkungen für EUCH:
Hier sei gesagt, es ist sehr empfehlenswert, bei seinem Telefonanbieter einen Datenpass zu kaufen. Albanien ist noch nicht in der EU. Überall ist Internet sehr gut per Telefon erreichbar. (5G-Standart fast überall – besser wie bei uns in Deutschland). Aber die Roamingkosten wäre überdimensional hoch gegenüber dem europäischen Ausland. So haben wir bei unserem Telefonanbieter einen Pass gleich mit 6 Gigabyte gekauft, die uns dann für die 2 Wochen in Albanien gut gereicht haben.
Hohe Roamingkosten sind uns einmal in Marokko entstanden. Die Telefonrechnung danach war exorbitant. Wir hatten es einfach vergessen einen Roamingvertrag abzuschließen. Das sollte man unbedingt in Albanien machen.
Keine Sorge: Das funktioniert einfach. Egal bei welchen Anbieter Du bist. Bei Ankunft in Albanien erhältst Du eine SMS-Nachricht mit Link. Hier kannst Du dann wählen zwischen 1 GB oder 6 GB und Kosten von ca. 5,0 EUR bis ca. 30 EUR. Das hört sich anfangs teuer an, ist aber im Prinzip dann sehr günstig. Wir mussten öfters telefonieren und haben das sogar auch über WhatsApp (weil das Internet so gut ist) über unseren Telefonanbieter hervorragend machen können.
Im Hotel haben wir natürlich das WLAN-Netz verwendet um zu telefonieren.
Wer natürlich sehr viel telefonieren muss, der sollte sich in Albanien Gedanken darüber zu machen, sich eine SIM-Karte zu besorgen. Diese erhält man am Flughafen (etwas teuerer aber sofort startklar) aber auch in zahlreichen Geschäften und Kiosken in größeren Städten und den Badeorten.
Tag 11: 18.08.25 Montag – Butrint ein geschichtlicher Highlight in Albanien – die berühmten Mosaike der Taufkapelle, die wir nicht im Original sehen durften
Im antiken Theater von Butrint schlägt das Herz eines jeden Kulturreisenden höher. Hier, zwischen Steinblöcken, die seit mehr als zwei Jahrtausenden stehen, spürt man die Klarheit und Schlichtheit jener Zeit. Es waren keine Bildschirme, keine sozialen Medien, die das Leben bestimmten – sondern das gesprochene Wort, die Musik, die Natur ringsum.
Die Menschen kamen zusammen, um Geschichten zu hören, Helden zu feiern, Tragödien und Komödien zu erleben. Alles war echt, unverstellt, getragen von Stimme, Klang und Atmosphäre.
Wenn man heute als Reisender inmitten dieses antiken Bauwerks steht, wie ich nach meiner Radtour, dann erfüllt einen ein tiefes Glück. Das Theater von Butrint ist ein Ort, der uns daran erinnert, was Kultur im Kern bedeutet: Gemeinschaft, Erzählung und die Schönheit, die im Einfachen liegt.
Die berühmte Taufkapelle von Butrint gilt als eine der eindrucksvollsten frühchristlichen Stätten des Balkans. Ihre Mosaike aus dem 6. Jahrhundert – kunstvolle Darstellungen von Vögeln, Pflanzen und Symbolen des neuen Lebens – haben einst den ganzen Boden geschmückt.
Doch was wir sahen, war nicht Farbenpracht, sondern Sand. Die wertvollen Mosaike liegen verborgen, zugedeckt, wie ein Schatz, der noch auf seine Wiederentdeckung wartet. In reicheren Ländern hätte man ein Dach errichtet, sie zugänglich gemacht und stolz zur Schau gestellt. Hier jedoch hat man sich für den einfacheren Weg entschieden – Schutz durch Verhüllen.
Und vielleicht liegt darin ein Sinnbild für Albanien selbst: Ein Land, das noch vieles im Verborgenen trägt. Schönheit, Geschichte und Kultur sind da – doch oft noch bedeckt, zurückhaltend, wie ein Geheimnis, das man nur mit Geduld, Fantasie und einem offenen Herzen erahnen kann.
So hielten wir am Ende nur ein Prospekt in den Händen, winzig im Format – aber groß in der Vorstellungskraft. Denn manchmal sind es gerade die Schätze, die wir nicht sehen, die unsere Fantasie am stärksten beflügeln.
Der Ausschnitt vom Mosaikboden des bekannten Baptisterium von Butrint läßt nur einwenig erahnen wie schön dieser Boden wirklich ist und war. Vielleicht wird er tatsächlich noch vom Sandboden befreit und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht?
Butrint ist eine 2500 Jahre alte Stadt und zählt zu den größten Sehenswürdigkeiten in Albanien. Es ist UNESCO Weltkulturerbe. Es hat uns dort sehr gefallen, wir mussten uns wundern, dass es keine offiziell ausgeschilderten Parkplätze gab. Wir haben dort geparkt, wo es frei war, und mussten keine Parkgebühr bezahlen. Der Eintritt pro Person betrug jedoch 1000 LEK, was circa zehn Euro sind. Für albanische Verhältnisse relativ teuer.
Es darf doch auch mal etwas emotional sein?
Nach unseren Aufenthalt in Butrint erreichten wir Ksamil, diesen fast unwirklich schönen Ort an der albanischen Riviera. Das Meer leuchtete in Türkis- und Blautönen, wie man sie sonst nur aus der Karibik kennt. Ein Stück Paradies, das uns an diesem besonderen Tag geschenkt wurde.
Wir mieteten zwei Liegen im Schatten – ein fürstlicher Preis von 30 € für albanische Verhältnisse, doch an diesem Tag wollten wir nicht feilschen. Denn es war unser 35. Hochzeitstag – ein Jubiläum, das man nicht jeden Tag erlebt.
So ließen wir uns nieder, bestellten Wein, ließen uns mit Speisen bedienen und blickten hinaus auf die sanft glitzernde Bucht. Zwischen Meer, Sonne und dem Rauschen der Wellen feierten wir nicht nur Albanien, sondern auch uns selbst – 35 Jahre Liebe, gemeinsamer Weg, Höhen und Tiefen, und immer wieder dieses Glück, nebeneinander sitzen zu dürfen.
In Ksamil war es, als hätte das Meer selbst uns ein Geschenk gemacht: Einen Tag voller Schönheit, Ruhe und Liebe, der uns noch lange begleiten wird.
Tag 12: 19.08.25 Dienstag – das markante Olympische Meerwasserschwimmbad von Saranda
Am 19. August, also nach unserem Hochzeitstag, haben wir uns nichts großartiges vorgenommen. Dennoch sind wir die Promenade von Saranda hinuntergelaufen, weil wir wussten, es gibt am Ende der Promenade, da wo das Riesenrad und der Rummelplatz steht, ein öffentliches Meerwasser Schwimmbad, ein olympisches Meerwasserschwimmbad mit 50 m und Wellen eingeschlossen, welches man benutzen darf.
Es war kostenlos, ein Bademeister hat vor Ort mehrere junge Mädchen trainiert. Wir haben gefragt, ob wir dort eine Bahn zum Schwimmen nutzen dürfen. Er hat sich sehr darüber gefreut, dass wir im Olympischen Meer-Wasser-Schwimmbad schwimmen wollten. Ich habe ihm gesagt, dass ich früher Triathlet war, also auch mehrfacher Ironman bin, und da hat er sich ganz besonders darüber gefreut, dass ich in diesem Schwimmbad meine 2500 m schwimmen wollte.
Wir können das Meerwasserschwimmbad von Saranda für alle Sportler, insbesondere auch Triathleten, die ihren Ironman in Hawaii absolvieren wollen, empfehlen, da sie unter natürlichen Bedingungen, also auch mit Wellengang, weil das Schwimmbecken nicht abgeschlossen ist, sondern zum Meer verbunden ist, etwas besonderes darstellt. Das hat uns auch der Bademeister gesagt ein solches Schwimmbad in dieser Art gibt es wohl ganz selten auf dieser Welt. Also liebe Ironman auf nach Albanien nach Saranda, hier könnt ihr super schwimmen unter perfekten Bedingungen und ihr könnt auch im Frühjahr super Fahrradfahren. Denn in der Vorsaison ist dort sehr wenig los.
In der Hochsaison allerdings, das haben wir gemerkt, sind sehr viele Gäste in Albanien, immer mehr Deutsche kommen auch nach Albanien, denn hier sind wir beliebt und gerne angesehen, während in anderen Regionen Europas Touristen nicht mehr so gerne gesehen werden.
„Mitten in Saranda gibt es ein Meerwasserschwimmbad ganz eigener Art: drei Seiten beruhigt durch Kaimauern und Bojen, die vierte Seite offen – und das Ionische Meer kommt zu uns. Ein urbanes Badebecken ohne Chlor, mit Blick auf Palmen, Cafés und die Bucht. Während draußen Boote ziehen und die Wellen glitzern, schwimmt man hier in natürlichem Meerwasser – ein kleines Wunder der Einfachheit, das Saranda so liebenswert macht.“
Tag 13 – 20.08.25 Mittwoch Von Saranda zum Llogara-Pass
Die Auffahrt zum Llogara-Pass ist ein Erlebnis für sich: In unzähligen Serpentinen windet sich die schmale Straße hinauf in die Höhen der albanischen Küstenberge bis auf 1027 m. Jede Kehre eröffnet neue Ausblicke – mal auf die tiefblaue Adria, mal auf die schroffen Felswände des Gebirges. Der Weg verlangt volle Aufmerksamkeit am Lenker, doch die Belohnung ist groß: Oben angekommen, öffnet sich ein Panorama, das seinesgleichen sucht – die Riviera liegt einem zu Füßen, während die kühle Bergluft für Erfrischung sorgt. Ein Highlight jeder Albanienreise!
Allgemein der Süden Albaniens mit Sarandë und Ksamil ist griechisch geprägt. Das ist auch kein Wunder denn die griechische Insel Korfu ist immer in Sichtweite zu sehen. Türkisblaues, klares Wasser – ideal zum Baden und Schnorcheln. Mehrere kleine Inseln, die man mit dem Boot oder sogar schwimmend erreichen kann. Und überall haben wir als Vorspeise „Griechischen Salat“ und guten Weißwein, der ebenso in Albanien wächst, bestellt. Und viele griechisch orthodoxe Kirchen findet man im Süden ebenso.
Der Llogara-Pass hat auch uns begeistert.
Tag 14 – 21.8.25 – Berat, Stadt der 1000 Fenster und Rückflug nach Deutschland
Wir sind am Morgen in Berat gleich Richtung Burg gefahren, wir wollten dort oben ordentlich parken, haben einen Parkwächter gesucht, keinen gefunden, und haben festgestellt, dass jeder da parkt, wo er am liebsten parkt. Somit haben wir direkt am Burgeingang unser Auto abgestellt und hatten ein etwas ungutes Gefühl, nicht dass wir wieder einen Strafzettel bekommen. Es gab aber keine Möglichkeit, anders zu parken. Alle haben so geparkt.
Zu Fuß sind wir dann die Burganlage abgelaufen. In der Burg befindet sich eine kleine Stadt mit zahlreichen Häusern und Restaurants und natürlich zahlreichen Verkaufsstände.
Wir sind bis zum Aussicht Plateau gegangen. Von der höchsten Stelle, haben wir auf die Stadt hinuntergeschaut und gleich den Weg überlegt, wie wir die Stadt mit den 1000 Fenstern besuchen.
Nach dem Burgbesuch sind wir hinunter gefahren zum Fluss, er heißt Osumit-Fluss. An diesem Fluss befinden sich zwei Fußgängerbrücken bei einer Fußgängerbrücke haben wir unseren PKW wieder abgestellt. Auch hier war kein Parkwächter vorhanden. Dann sind wir über diese Brücke gegangen und haben die ersten Bilder von der einen Seite von Berat gemacht. Die Stadt der 1000 Fenster an dem Fluss hat auf beiden Seiten schöne Häuser Wir sind durch zahlreiche Gässchen gegangen, dann haben wir nach ein paar Fotoshootings, wieder den Fluss überquert, um Richtung Auto zu gelangen. Diese Brücke, die wir da überquert haben, war eine Hängebrücke.
Wir haben festgestellt je weiter wir Richtung Norden gefahren sind, je höher waren wieder die Temperaturen. Im Süden hatten wir immer um die 30 bis 32°. Im Norden gingen das Thermometer im Auto schon wieder über 35 Grad hinaus.
„Berat ist ein Balkon aus Steinhäusern: Fenster neben Fenstern, wie Augen, die ins Tal schauen. Zwischen Burgfelsen, Minarett und Osum spürt man den Atem vergangener Jahrhunderte – ruhig, hell, würdevoll. Wer Albanien besucht, sollte hier verweilen: UNESCO-Erbe zum Anfassen, ein Stadtbild wie ein Gedicht.“
Info für Autofahrer/Mietwagenfahrer:
Während der Reise haben wir in Ksamil einen Strafzettel über 3000 LEK erhalten, wie berichtet. Wir wollten eigentlich, dass dieser Strafzettel über unseren Agenten in Albanien läuft. Der hatte den Strafzettel noch nicht überwiesen, als wir am Flughafen unser Auto abgaben, wusste der Vermieter bereits, dass wir 3000 LEK zu zahlen hatten. Da waren wir dann sehr überrascht im beschaulichen Albanien. Ein von Hand geschriebener Strafzettel war so weit digitalisiert, dass der Vermieter dies bereits wusste.
Wir haben sodann es dort in Cash erledigt. Wenn man also Zeit hat bei der Abgabe des Autos kann man sein Strafmandat immer auch beim Autovermieter direkt vor Ort vorlegen und bezahlen. Ansonsten wird es von der Kreditkarte belastet mit etwas Gebühren.
Vom Mutter-Teresa-Flughafen nach München sind es nur 1,5 Stunden Flug. Albanien hat uns gefallen.
Die besten Monate für eine Radreise nach Albanien im Frühjahr sind April, Mai bis Mitte Juni. Der Herbst gilt ab Mitte September bis Anfang November als beste Reisezeit.
Mirupafshim në Shqipëri! – Auf Wiedersehen in Albanien!
© Paul u. Barbara Launer